Wenn man vor dem gewaltigen Tor des Mundloches der Grube Jakobsfund steht, kann man sich schon vorstellen, dass diese Schiefergrube auf der Liste der möglichen Untertage Verlagerungen für die Rüstungsindustrie des Dritten Reiches am Ende des Zweiten Weltkrieges gelandet ist und auch einen Decknamen zugewiesen bekommen hat. Dieser Deckname war Nucula. Dies ist der Name einer Muschel, eigentlich kein Fischname, wie bei Wichert als Code ausgegeben, aber defintiv die Einrichtung in einer vorhandenen Bergwerks-Stollenanlage! In den irgendwann fertiggestellten Bau sollte die Fertigung von Hochdruckkompressoren der Frankfurter Maschinenbau AG verlagert werden.
Seit dem 16. Jahrhundert wurde in Niedererbach Schiefer gewonnen, im 19. Jahrhundert wurden dann viele Grubenfelder neu verliehen. Hier u.a. um 1869 die Grubenfelder Jacobsfund, Martinsfund und Georgsfund.
Im Grubenefeld Jacobsfund wurde das Dachschieferlager in 70 m Mächtigkeit mit 40° nach Südosten einfallend aufgeschlossen. Der Abbau erreichte ein Volumen von 600 Kubikmeter. Im Streichen nach Nordosten liegen die Baue der Gruben Adamsberg. Das Dachschieferlager läßt auf einer Länge von 1,2 km nachweisen.
Der Schiefer wurde noch am Stollen in einem Spalthaus zu Dachschiefer verarbeitet. Der Anschluß des Ortes an die Unterwesterwaldbahn 1884 gab dem Absatz des Dachschiefers nochmal einen Schub. Die Lage des Bahnhofes war in der Nähe der Schiefergrube. Die Niedererbacher Schiefergewerkschaft übernahm daraufhin weitere Gruben um sich zu vergrößern.
Schiefergrube Mühlberg