Um den Ramsbecker Bergbau auf Metallerze kennenzulernen, ist das Besucherbergwerk Ramsbeck seit Jahrzehnten ein beliebtes Ziel.  Vor einigen Jahren wurde die Ausstellung in dem ehemaligen Kauengebäude der Grube erneuert.  Ich habe dem Bergwerk einen Besuch abgestattet.

besucherbergwerk ramsbeck copyright frank taschner

Der Bergbau in den beiden Bergen Ramsbecks - der Bastenberg im Westen, der Dörnberg im Osten - ist sehr alt. Ein Zeugnis des ältesten Bergbaues ist der Venetianerstollen ganz oben am Gangausbiss des Bastenberges. Von diesem Stollen heißt es, dass ihn kleine Bergleute, sogenannte Veneter aus den Ostalpen vor dem 16. Jahrhundert aufgefahren haben.

Das Museum informiert sehr gut und anschaulich über die verschiedenen Betriebsperioden und ihre prägenden Gewerken. Auch über das große Berggeschrei, dass durch den Silberbetrug des Marquis de Sassenay im Ramsbecker Revier ausbrach. Ihm folgten fast 1000 Leute aus dem Harz und siedelte sich in den neu errichteten Dörfern Heinrichsdorf, Alexander und Andreasberg an, um in den Ramsbecker Gruben ihr Glück zu versuchen. Nach einer kurzen Hochkonjuktur platzte die Blase bereits 1855 und führte zur Ernüchterung. Viele Bergleute kehrten wieder ab. Trotzdem kam die Grube wieder auf die Beine und förderte bis ins 20. Jahrhundert.

Nach dem geschichtlichen Überblick geht es untertage in das Bergwerk Ramsbeck des 20. Jahrhunderts.  Es beginnt mit dem Ankleiden der Grubenausrüstung, hier mit einem Bergwerkshelm und einem blauen Kittel. Das prägende Erlebnis der Grubenfahrt ist dann das zwängen in die engen Kabinen der Mannschaftswagen der Grubenbahn und die folgende ca. 10 minütige rumpelnde Fahrt mit der Grubenbahn in den dunklen Eickhoffstollen.

besucherbergwerk ramsbeck

Schließlich kommen wir untertage am Wagenumlauf des Blindschachtes an.  Hier beginnt der Grubenführer mit seinem Rundgang und erläutert an verschiedenen Objekten die harte Arbeit des Bergmannes.

besucherbergwerk ramsbeck copyright frank taschner

besucherbergwerk ramsbeck copyright frank taschner

Leider war in unserer Tour nicht die Besichtigung der Abbaue inklusive, die sonst über Treppenanlagen in höhere Bereiche führt und einen Eindruck des hier abgebauten Gangerzes gibt. Stattdessen besichtigten wir also das Füllort des Blindschachtes, den Arbeitsplatz des Fördermaschinisten und die Verladeanlage für das geförderte Rohhaufmaterial. So war dann schon bald wieder Schluß und die Ausfahrt an das Tageslicht folgte.

Fazit: Das Museum hat eine schöne Ausstellung mit vielen regionalen Exponaten. Auch die Grubenfahrt ist für Besucher sehr zu empfehlen, die noch nie "untertage" waren. Der Rundgang untertage gibt einen kurzen Überblick über die Fördertechnik des 20. Jahrhunderts. 

Fotos: Frank Taschner

Link zum Besucherbergwerk: http://www.sauerlaender-besucherbergwerk.de/