Das Lichtloch ist im Prinzip ein Schacht, der auf den Stollen niedergebracht wird. Er steht daher nur mit dem Stollen in Verbindung.
Der Name "Lichtloch" ist verwirrend. Gleichwohl das Licht zu sehen ist, wenn man im Stollen unter dem Lichtloch stehen mag, wenn es noch offen wäre, diente es vielmehr dazu, die lebensnotwendige Luft und damit Atemluft für die arbeitenden Hauer in den Stollen zu bringen. Je nach Jahreszeit, so zum Beispiel im Winter, bewegen sich die Wetter, wie die Luft vom Bergmann genannt wird, am tiefsten Punkt in das Bergwerk hinein und verlassen das Bergwerk am höchsten Punkt. Im Sommer kehrt sich diese Wetterbewegung um.
Das Lichtloch war für den Stollenvortrieb der Höchste Punkt und damit sorgte es für den Wetterstrom. Dazu war es notwendig, dass bei mehreren Lichtlöchern, immer nur das letzte, in der Nähe der Arbeiter, befindliche Lichtloch offen war. Die anderen Lichtlöcher waren dann überflüssig und wurden erst wieder geöffnet, wenn Reparaturarbeiten notwendig waren.
In der Regel wurden Lichtlöchern nur bei teuren Wasserlösungsstollen über längere Entfernungen angelegt. Auch war ein solches Lichtloch teuer und wurde gerne nach Möglichkeit durch die Stollengewerken vermieden.
Wenn der Stollenvortrieb weiter fortschritt und noch kein neues Lichtloch fertig war oder aber wenn man auf Lichtlöcher verzichten wollte, verwendete man die Möglichkeit im oberen Bereich des Stollen eine Trennung einzubauen oder die Laufbretter dicht abzudichten. Dies war ein sogenannter Wetterscheider. Weiter behalf man sich mit allerlei Gerätschaften um die Wetter in den Stollen hineinzublasen. Von einfachen Blasebälgen bis zu aufwändigen Wetterfallen oder Ventilatoren. Letztere wurden in der Regel mit Muskelkraft (Antriebe der Wettermaschinen mit Pferden oder Wasserkünsten hat es nach meinem Kenntnistand im Sauerland nicht gegeben).
Einige tiefe Stollen die noch im 19. Jahrhundert angelegt wurden, erhielten ein Lichtloch in der Nähe des Stollemundloches und einen Ventilator über den mittels Lutten und eines Wetterscheiders die Arbeiter vorort bewettert wurde, um die Kosten von Lichtlöchern einzusparen.