Eigenartiger Weise taucht dieser Bergwerksbezirk in den alten Muthungsbüchern und Berichten nicht auf. Bei den Vorkommen handelt es sich um Erzmittel die sich auf dem Gangzug zeigen.  Bei der Grube Junkernberg war dies ein Mittel in dem in einer Ausfüllmasse aus Quarz, Hornstein und Bruchstücken des Nebengesteines, sich Spateisenstein und Kupfererz zeigten. Die Mächtigkeit betrug 2 bis 3 m.

Erster Betrieb laesst sich 1840 nachweisen, wo die Grube im Besitz des Wendener Bürgermeisters Weingarten ist.  Er betrieb die Grube bis 1846. Es waren 3 Stollen vorhanden, was auf einen älteren Abbau hinweist, aber sich bislang nicht belegen laesst.

Ab 1846 war kein Betrieb mehr auf der Grube Junkernberg und Weingarten versuchte die Anteile an der Grube zu veräußern, was sich als schwierig herausstellte.

Schließlich konnte er die Grube doch 1853 für 4000 Taler an die Gewerkschaft Riedel und Consorten, welche die Metallhütte in Stachelau betrieben, veräußern.  Für diese war die Grube möglicherweise ein Spekulationsobjekt. Denn 1856 hat die Gewerkschaft schon 2 belgische Tuchfabrikaten als Repräsentanten. Es wird nun kräftig investiert und neben einem Maschinenschacht auch der einzige Erbstollen im Olper Revier aufgefahren, der Euprosyne Erbstollen.

Ein Erbstollen ist ein Wasserlösungsstollen mit dem besonderen Rechten. Unter anderem darf der Stollen durch fremde Grubenfelder getrieben zu werden und von allen Gruben die über diesen Stollen ihre Wasser abgeben Gebühren verlangen.

Dies bot sich hier an, weil mittlerweile viele benachbarte Gruben den Betrieb wieder aufgenommen hatten. Außerhalb des Grubenfeldes Junkernberg hatte überdies Bürgermeister Weingarten (angeblich von dem Kaufpreis der Grube Junkernberg), die nach ihm benannte Weingartenzeche erschürft.  Die Gewerkschaft des Erbstollen konnte also hoffen mit einer Wasserlösung dieser Grube und Erbstollengebühren die Kosten für den Bau des Erbstollens zu drücken.

1860 war der Erbstollen dank schwunghaftem Betrieb mit 4 Lichtlöchern und dem Maschinenschacht als 5. Lichtloch, von wo ein Gegenort getrieben worden war, nud einer Gesamtlänge von 656 m durchschlägig.
Nun wurde der Maschinenschacht weiter vertieft und eine Tiefbausohle angelegt, auf der der Junkernberger Gang ebenfalls 64 m streichend aufgeschlossen wurde.

Vermutlich ging der Abbau bis 1885 zwischen tiefer Stollensohle, Erbstollensohle und Tiefbausohle auf den besten Partien um. Bei Slotta finden sich eine detaillierte Statistik der Förderjahre. 1886 wurde die Grube stillgelegt .Zuletzt war sie zusammen mit der Grube Weingarten im Besitz der Rombacher Hütte. Diese versuchte erfolglos einen Käufer zu finden.

Heute ist von dem ehemaligen Schachtanlagen gelände nicht mehr viel übrig, da es als Deponie genutzt wurde. 

Von der Grube Junkernberg finden sich nur noch spuren der Schachtanlage am Rand.

Die markscheidende Grube Weingarten hat dagegen mehr Denkmäler. Hier finden sich noch Fundamente von Gebäuden und ein Schild, das den ehemaligen Stollenschacht markiert.

Schacht Grube Weingarten Möllmicke Wenden

Pingen finden sich nur im Bereich der alten Stollenzechen Alte Junkernberg, Johanni, Königszug und Hoheit.

 

Grube Johanni Junkernbergerzug

Grube Johanni Möllmicke Wenden

 Literatur:

Oberbergamt Bonn (Hrsg.): Beschreibung der Bergreviere Arnsberg, Brilon und Olpe sowie der Fürstentümer Waldeck und Pyrmont. Bonn, 1890.

Ruegenberg, Horst:
Olper Land im Aufbruch. Unternehmer und ihre Werke. Arbeitgeberverband Olpe. 1987.

Slotta, Rainer
Technische Denkmäler in der Bundesrepublik Deutschland / 5. / Teil 1. Der Eisensteinbergbau. Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1986.