Der Bergbau bei Wulmeringhausen ist rund 400 Jahre alt. Die erste urkundliche Erwähnung ist von 1518. Im Wulmeringhausen entdeckte 1553 Klaus Coller einen Erzgang. 2 Jahre später wurde ein Pochwerk und eine Schmelzhütte errichtet und der Bergbau unter dem Namen St. Johans Grube eröffnet.

Über Erfolg oder Mißerfolg aus dieser Zeit ist uns nichts bekannt. Jedenfalls stritten sich die Territorialherren von Westfalen und Waldeck darum, wem der Bergbau im Assinghauser Grund, der auch Wulmeringhausen im 16. Jahrhundert einbezog zustand und wer dort die Abgaben für Bergwerke und Eisenverhüttung erheben durfte. 1750 war das Bergwerk im Besitz der Familie von Schade zu Antfeld.
Erst 1835 wurde die Grubenfelder Gottessegen und Gottesgabe neu verliehen und 1849 unter dem Namen Gottesgabe konsolidiert.
1850 übernahm die Stadtberger Gewerkschaft, die eine Kupfergewinnung in Marsberg betrieb, das Bergwerk Gottesgabe. Es wurde Schwefelkies und Zinkblende für ein neues Verfahren zur Kupfer-Verhüttung benötigt. Daher wurde 1875 zum Tiefbau übergegangen und der erste Maschinenschacht errichtet. Der Schacht erreichte eine Gesamttiefe von 70 m unterhalb des tiefen Stollens. Die Belegschaft stieg auf 200 Arbeiter an.

Der bereits beteiligte Gewerke und Bergingenieur Michael Cahen übernahm die Grube 1876 für 43.000 Taler komplett. Von der Grube Bastenberg & Dörnberg wurde ein Teil des Grubenfeldes Nero erworben und ins das Grubenfeld Gottesgabe II einverleibt. Außerdem kam das Grubenfeld Fuchsgrube im Osten hinzu. Durch rationellen Betrieb schaffte er es, die Grube trotz des nur 1,00 m mächtigen Erzganges mit viel Pocherz aus Zinkblende mit Bleiglanz und viel Quarz rentabel zu betreiben. Auch die Gangfortsetzung nach Westen wurde abgebaut. Bereits 1884 war der Abbau so weit fortgeschritten, dass ein neuer 2. Maschinenschacht errichtet wurde der den Erzgang bis 164 m unter Talsohle aufschloss. Dabei entdeckte man eine Schwerspat-Kluft die Nickelarsenkies führte. Dies führte zur Mutung und Verleihung der Grubenfelder Gottesgabe 3-6 auf Arsen, Nickel und Kobalt durch die Gewerkschaft, welche die alten Grubenfelder auf Blei und Zink für die angeführten Mineralien überdeckten.

1903 kam es zu einem Wassereinbruch. Das bedeutete dass die untersten Sohlen absoffen, da die Pumpen nicht in der Lage waren die zusätzlichen Wassermassen abzupumpen. Da für die Sümpfung Zusatzkosten anfallen, bis die Abbaue wieder erreicht werden konnten, wurde der Betrieb eingestellt.

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Tiefer Stollen der Grube Gottesgabe

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abgebauter Erzgang Grube Gottesgabe

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Schachtanlage Schacht 1 der Grube Gottesgabe